Ich bin mit dem heißen Thema von Identität und Identifizierung in Bezug auf Medien im wahrsten Sinne des Wortes nicht allein. Beim Austausch in einer kleinen Runde im Bachelorseminar stellte sich heraus, dass einige KollegInnen ein ähnliches Thema gewählt haben, eine sogar fast dasselbe. Letztere bezieht sich ebenfalls auf Facebook und eine ähnliche Methode für ihre empirische, qualitative Untersuchung. Das ist einerseits interessant und vielleicht auch vorteilhaft, weil wir uns untereinander austauschen können sowohl über Theorien der Identität als auch unsere Ergebnisse. Andererseits entstehen auch Nachteile z.B. benötigen wir ähnliche Literatur und können diese natürlich nicht gleichzeitig an der Universität ausleihen. Die Arbeiten lassen sich auch dann wahrscheinlich untereinander gut vergleichen, was sowohl Vorteil als auch Nachteil sein kann.
0 Comments
Heute habe ich endlich das Exposé ausformuliert und die Literaturliste (aus meiner ersten Vorrecherche) ergänzt. Auch schon einige Fragenkomplexe für die empirische Untersuchung habe ich abgesteckt, werde daran aber natürlich im Zuge der ersten Theoriearbeit natürlich noch feilen.
Dem Leiter unseres "Seminars mit Bachelorarbeit" habe ich das Exposé auch zukommen lassen, welcher auch in weniger als einer halben Stunde zurück geschrieben hat (wow, das nenn ich schnellen Service!), dass das Thema ok ist. Dazu hat er gleich noch einige Anregungen gegeben, was ich mir vor der Auswahl meiner InterviewpartnerInnen überlegen sollte. Ich bin auch schon gespannt, wie es dann im Seminar läuft, wenn wir uns in einer Art "Speed-Dating" gegenseitig unsere Themen vorstellen bzw. miteinander besprechen. Bisher haben mir Rückmeldungen von Kolleginnen ja immer recht gut geholfen. Da will ich nichtsahnend mein Expose verfassen und stolpere bei der Literaturrecherche über das Blog der Interdisziplinären Forschungsgruppe "Internetforschung" an der Uni Wien, welche unter anderem eine Reihe von aktuellen Forschungsergebnissen zu "Sharing", insbesondere auch in Bezug auf Identitätsmanagement/-arbeit vorweisen können.
Was heißt das nun für meine BA-Arbeit? Neues Thema suchen? Wie kann ich davon ausgehen Neues beizutragen, wenn genau das, was ich mir so an Thesen überlegt habe, ohnehin bereits von einer Forschungsgruppe im größeren Rahmen verifiziert wird? Irgendwie seh ich grad gar keine Vorteile drin und neige dazu in Panik auszubrechen. Auf der Website des Institutes bin ich auf ein Dokument mit Informationen zur Bachelorarbeit gestossen, die etwas ausführlicher sind, als der Studienplan. Okay, über Gerüchte habe ich das ohnehin bereits alles erfahren, aber trotzdem gut, es mal klar und deutlich digital auf digital zu lesen.
Interessant war für mich auch die Angabe zur eingearbeiteten Literatur, welche ca. 15-20 Buchtitel umfassen soll. Angesichts meiner bisherigen Literaturrecherche erscheint mir das gar nicht zu viel, einzig die Frage, wann ich das alles lesen und bearbeiten soll ist für mich noch gänzlich offen. Ich sehe das Semester regelrecht vor mir dahin schmelzen. Wesentlich Neues oder Unerwartetes ergab sich beim gestrigen Seminar nicht gerade, aber dafür habe ich Anregungen bekommen, wie ich mein Thema konkretisieren, einschränken bzw. bearbeitbar machen kann.
So lautet der Titel leicht umformuliert nun folgendermassen: "(Ethnographische Auseinandersetzung mit) (trans-)medialen Identitätskonstruktionen der deutschsprachigen 'Facebook-Generation' über die Praxis des 'Sharings'" Die Klammern markieren weitere potentielle Einschränkungsmöglichkeiten. So habe ich mir zum Beispiel überlegt, dass ich das Thema aufgrund des zu erwartenden Aufwands vielleicht doch nicht durch einen empirischen Teil ergänze. Das wäre zwar schade, würde aber im Ergebnis vermutlich zu einer qualitativ besseren Arbeit führen, wenn ich mich nicht in einem halbgaren Forschungsprojekt mit Interviews und Beobachtungen verstricken möchte. Durch die Erfahrungen, welche in Seminaren an der Europäischen Ethnologie gesammelt habe, ist mir bewußt dass gerade ethnographische Untersuchungen höchst aufwendig sind sowohl in der Datenerhebung (z.B. Interviewtranskripte) als auch in einer geordneten Auswertung und Analyse derselben. Ausgangspunkt meiner theoretischen Auseinandersetzung und Vorarbeit werden jedenfalls Theorien der Identität sein, wobei ich heute auch schon zwei bestellte Fachbücher dafür erhalten habe. Gerade fiel mir der idealer Titel für meine Arbeit ein:
„Ethnographische Auseinandersetzung mit transmedialer Identitätskonstruktion in Zeiten von Facebook und Twitter“ Sollte der Ausdruck der „Transmedialität“ von mir nicht abgesichert werden, so kann ich mich ja auf „mediale“ Identitätskonstrutkion beschränken. Ein wenig schade ist es, das Thema auf eine BA-Arbeit zu beschränken, da sie meines Erachtens von der Größenordnung her eher für eine Diplom- oder Masterarbeit passend wäre. In diesem Fall könnte ich mich auf eine theoretische Arbeit in Bezug auf mediale oder transmediale Identitätskonstruktion beschränken, was ohnehin den eigentlichen Kern der Arbeit ausmachen sollte. Da dies mein erster Blog-Eintrag ist, möchte ich erst einmal auf den aktuellen Stand der Dinge in Bezug auf meine Bachelorarbeit eingehen.
Rückblick: In den letzten eineinhalb Jahren war für mich der Entschluss gereift mich in Bezug auf die BA-Arbeit für ein Thema im Bereich der Migrationspädagogik zu entscheiden und ich hatte daher bereits das vertiefende Wahlmodul teilweise absolviert, wie auch an einem anderen Institut eine Lehrveranstaltung besucht, welche ebenfalls in diesen Themenkreis zu rechnen ist. Als das Sommersemester 2012 aber immer näher rückte und ich mir schon den Kopf für ein passendes Thema zermartert hatte, stellte sich heraus, dass vielleicht auch ein anderer Vertiefungsbereich in Frage kommen könnte, nämlich die Medienpädagogik. Seit Beginn meines Studiums an, war die Medienpädagogik an allen Ecken und Enden immer irgendwie mitvertreten, weshalb ich mich Ende Dezember 2011 endgültig für dieses Fach entschied, ohne allerdings bereits ein konkretes Thema vorzubereiten. Über die Ferien habe ich mir so einige Gedanken zum Thema der Arbeit gemacht, allerdings war ich immer auf mein letztes Seminar fokusiert, in welchem ich eine kleine Untersuchung zum Medienhandeln von migrantischen Radiomachern im Kontext freier Radios durchgeführt hatte. Schließlich beschloss ich aber wieder mal, die Sache auf mich zukommen zu lassen und die Inspirationen einer Exkursion abzuwarten, ehe ich mich festlegen möchte. Aktuelles: Glücklicherweise habe ich einen Platz im "Seminar mit Bachelorarbeit" im Bereich der Medienpädagogik erhalten. Aufgrund meiner Teilnahme an der Exkursion konnte ich leider am ersten Termin des Seminares nicht teilnehmen, jedoch habe ich über E-Mail-Nachfrage vom Lehrenden den Hinweis erhalten, dass es gut wäre zum nächsten Termin bereits ein Exposé der Arbeit mitzubringen. Somit ist das der Arbeitsschritt, der gerade an liegt: ein Exposé zu verfassen, worin die losen Enden meiner Forschungsinteressen dank der Eindrücke und Denkanstöße des Kongresses, zu einem bearbeitbaren Thema für meine Bachelorarbeit zusammen fließen. Das Ganze wird sich um die Frage der Konstruktion von Identität insbesondere in Hinblick auf die Art des Gebrauches der neuen, digitalen Medien kreisen. |